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Sanierung Bürogebäude Knauber | Bonn

Sanierung KFW 40ee

Projektsteuerung, Objektplanung, Bauüberwachung

Kenndaten
Bauherr
Carl Knauber Holding GmbH & Co. KG
 
Zeitraum
2022 - 2026
 
Leistungen
Projektsteuerung, Objektplanung, Bauüberwachung
 
BGF
3.377 m2
 

Die Carl Knauber Holding GmbH & Co. KG plant am etablierten Unternehmensstandort in Bonn Endenich die gesamte Liegenschaft CO2-neutral zu sanieren. Die bestehende Verwaltung ist ein Teilprojekt der Sanierungen als Energieeffizienzgebäude KFW 40ee.

Das bestehende Bürogebäude aus den 70er Jahren verfügt über vier oberirdische Geschosse mit Technikaufbauten und zwei Untergeschossen. Im Erdgeschoss durchdringt eine Einzelhandelsfläche die bestehende Gebäudestruktur und zeigt sich über große Schaufenster Richtung Endenicher Straße. Im Westen grenzt der 2017 in Betrieb genommene Neubau der Verwaltung an.

Mit der Neuerrichtung der Verwaltung wurde die bisher schlichte Architekturwahrnehmung des Standortes neuartig und zukunftsgewandt gedacht. Die neue Verwaltung verbildlicht einen wichtigen Meilenstein der architektonischen Werteveränderung und damit den Transformationsprozess des Unternehmens Knauber. Dynamische Kanten und Linien formen einen Körper aus Glas und Stahl der sich an die bestehenden Gebäude anschmiegt und diese zur Akzentuierung bewusst überragt. Die neue Verwaltung verdeutlicht das neue Selbstverständnis und setzt ein markantes identitätsprägendes Zeichen des Energieunternehmens Knauber. Dieses neue Selbstverständnis setzt sich mit der Farbgestaltung und Formensprache der Liegenschaftssanierung und der Sanierung der alten Verwaltung fort.

Die bestehende Verwaltung steht in direkter Anbindung deutlich sichtbar als historischer Baukörper mit seiner mehrgeschossigen Naturaluminium-Metallfassade und langen horizontalen Fensterbänder im architektonischen Kontrast dazu.

Die Sanierung strebt an, diese Ablesbarkeit der unterschiedlichen Teilgebäuden aus den unterschiedlichen Epochen beizubehalten und neu zu interpretieren. Eine Fassadenbegrünung wurde bereits früh in der Projektentwicklung als favorisierter Lösungsansatz für das architektonische Konzept aufgerufen. Dieser innovative Ansatz, Gebäudefassaden als Lebensraum für Flora und Fauna zu verstehen, bringt eine Vielzahl positiver Effekte mit sich. So fällt durch die adiabate Kühlung wegen der Verdunstungsleistung der begrünten Fassade die Oberflächentemperatur der Fassade deutlich niedriger als bei herkömmlichen vorgehängten Fassaden aus. Innenräume mit begrünten Fassaden heizen sich im Sommer weniger auf und bedürfen daher weniger Kühlleistung. Weiterhin wirkt die begrünte Fassade schallschluckend und reduziert so den Lärm der vielbefahrenen Endenicher Straße. Zusammen mit der geplanten Dachbegründung leistet das Fassadengrün einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas am Standort, durch Wasserrückhaltung, Verdunstung, Filtern von Feinstaub und Steigerung der Biodiversität. Die Bewässerung der Fassade erfolgt mittels integriertem Wassermanagement automatisiert und wird auf gesammeltem Regenwasser basieren. Alle Fassadenöffnungen sollen gemäß ihrer bestehenden Rohbauöffnungen beibehalten werden. Hinsichtlich der Fensterteilung sollen sich jedoch öffenbare Fensterflügel mit Festverglasung abwechseln und die verfügbare Arbeitsfläche im Innenraum optimieren.

Die gebäudetechnischen Anlagen werden im Zuge der Maßnahme ebenfalls erneuert. Das Gebäude erhält dafür über den neuen Trafo, den PV-Anlagen sowie dem neuen Wärmepumpenkonzept ausreichend regenerative Energien. Bestehende Klimageräte werden dabei geschickt in das technische Anlagenkonzept integriert. Raumlufttechnische Anlage sind bisher nicht im bestehenden Bürogebäude vorhanden und werden nun zur Erfüllung der KFW 40ee Anforderung ergänzt. Letztlich wird durch die nachhaltige und energiebewusste Sanierung auch der nutzerseitige Komfort für alle Mitarbeiter steigen.

 

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