Otto-von-Guericke-Universität | Magdeburg
Neubau Gebäude 01 Verwaltungsgebäude mit Rechenzentrum
Stegreifentwurf
Kenndaten
Der markant organisch geformte Neubau verleiht dem neuen Campus Service Center der Universität Identität und sorgt mit seiner außergewöhnlichen Formgebung für einen repräsentativen Auftakt im städtebaulichen Kontext zwischen „Alter Neustadt“ und dem Universitäts-Campus. Zukunftsweisend legt sich ein abgerundeter zweigeschossiger Baukörper auf ein rechteckig geformtes Erdgeschoss. Der Gebäudefußabdruck im Erdgeschoss wird dabei gegenüber der alten Poststelle reduziert und eröffnet so die Möglichkeit neue Außenräume für das CSC anzubieten, welche auf die bestehenden Wegebeziehungen eingehen und neue stadträumliche Bewegung von der Stadt auf den Campus ermöglichen. Die Architektur versteht sich als Knoten der Stadtöffentlichkeit und Besucher, als Empfangsgebäude für die Studierenden und Bildungsgäste und darüber hinaus als Perspektive der universitären Ausbildung in Magdeburg. Selbstbewusst überhöht der neue Baukörper das bisherige zurückhaltend wirkende Empfangsgebäude und dominiert die städtebauliche Situation. An der Westseite überragt der Baukörper die Flucht der straßenbegleitenden Gebäude 02/ CSC 01. So markiert das Bauwerk den Auftakt zum westlichen Campus der Universität.
Die Glasfassade im EG sorgt für maximale Transparenz zwischen Innen- und Außenraum. So öffnet sich sinnbildlich das Bauwerk seinen Gästen und zeigt die öffentlichen Nutzungen im Gebäude, welche durch überdachte Freiflächen im Erdgeschoss funktional in den Freiraum fortgesetzt werden.
Im Süden wird ein großzügiger Durchbruch zum Bestandsgebäude geschaffen und der bisherige Windfang vergrößert. Im Westen entsteht, flankiert von Bestandsbäumen, ein neuer prägnanter Eingang. Nördlich besteht Anschluss zum innenliegenden Hof – hierüber können die internen Nutzungen, die Lernwerkstatt und das Rechenzentrum erreicht werden ohne den Servicebereich zu stören. Das Gebäude 02 dient mit seiner 5-geschossigen Giebelfassade als Imageträger des Universitätslogos und ermöglicht eine großzügige Fassadenbegrünung mit einer Gitterrostkonstruktion.
Das Raumprogramm folgt dem Grundsatz einer klaren horizontalen Gliederung. Im Untergeschoss befindet sich das URZ. Erforderliche technische Räume (Lüftungstechnik, Hausanschlussraum), welche nicht Bestandteil des Raumprogramms sind, wurden hier ergänzt. Im Erdgeschoss befinden sich alle öffentlichen Bereiche für den Erstkontakt. Das Prüfungsamt wurde vollständig im 1. Obergeschoss untergebracht und Beratungsräume mit Einzelbüros und Dachterrasse im 2.OG angeordnet. Erst durch die Umschichtung des Raumprogramms und Verlegung von internen Funktionen in die Obergeschosse konnte die städtebauliche Wirkung erzielt werden.
Das Gebäude verfügt über zwei baulich getrennte Rettungswege/ Fluchttreppenhäuser. Das südliche Treppenhaus erhält einen Personenaufzug über alle Geschosse. Das nördliche Treppenhaus erhält einen DIN EN 50600 konformen Technikaufzug zum URZ im Untergeschoss. Mittig ist eine offene Treppe vorgesehen, welche alle Etagen des CSC durch lebendige Innenraumzonen miteinander verbindet. Die Sichtbarkeit nach außen wird so im Innenraum konsequent und etagenübergreifend fortgesetzt. In jedem Geschoss sind WC-Bereiche, Teeküchen und Kommunikationszonen angelegt.
Der bestehende Servicebereich wird kompakter möbliert, sodass neue und alte Empfangsbereiche verschmelzen. Verbuchungs-PCs werden im neuen Warte- und Aufenthaltsbereich ergänzt. So wirkt das Erdgeschoss als offener Platz mit Beratungstheken, welche sich nun nach innen und außen öffnen. Neue Sitzbereiche entlang der Glasfuge verbinden beide Baukörper miteinander.
Im 1. Obergeschoss öffnet sich ebenfalls platzartig ein teilöffentlicher Wartebereich mit Teeküche. Hier kommen die Studierenden und Verwaltungsmitarbeiter in einer zurückhaltenden und zugleich großräumlichen und lichtdurchflutenten Atriums-Atmosphäre in Kontakt. Amorphe, geschlossene Raumcluster, abgesetzte Bodenbereiche mit Teppichbelegen und Akustikdecken strukturieren und gliedern den freien Innenraum. Im 2. OG setzt sich die Kommunikationszone zur Dachterrasse fort. Sie bildet ein Sichtfenster als Balkon vom Campus in die Stadt. Möbel und Theken bilden farbliche Kontraste zum ruhigen Hintergrund der Innenraumgestaltung.