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Liegenschaftssanierung Markt Knauber | Bonn

Sanierung KFW 70ee

Projektsteuerung, Objektplanung, Bauüberwachung

Kenndaten
Bauherr
Carl Knauber Holding GmbH & Co. KG
 
Zeitraum
2020 - 2026
 
Leistungen
Projektsteuerung, Objektplanung, Bauüberwachung
 
BGF
14.200 m2
 

Die Carl Knauber Holding GmbH & Co. KG plant am etablierten Unternehmensstandort in Bonn Endenich die gesamte Liegenschaft CO2-neutral zu sanieren. Die gesamte Einzelhandelsfläche wird als Energieeffizienzgebäude KFW 70ee.

Die Marktfläche ist ein zusammenhängender Gebäudekomplex aus diversen Hallen unterschiedlicher Errichtungsjahre, Konstruktionsmaterialien und Geometrien. Gebäudeteile abzubrechen wurde von Beginn an ausgeschlossen, sodass aus ökologischer Sicht der Bestand in den nächsten Gebäudelebenszyklus unter Beibehaltung der Primärkonstruktion geführt werden soll.

Die Maßnahme umfasst in Summe zehn Hallen, deren Hüllflächen nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Alle wesentlichen gebäudetechnischen Anlagen haben Ihren Lebenszyklus einmal vollständig durchlaufen und sind abgängig. Die Baumaßnahmen erfolgen im laufenden Betrieb der Einzelhandelsflächen, somit sind alle Planungen und Baumaßnahmen, deren Schnittstellen und die Koordination der Gewerke dem Aufrechterhalten des Marktbetriebes unterzuordnen.

Ziel der energetischen Liegenschaftssanierung ist es den Gebäudestandard KfW 70ee zu erreichen. Dabei werden, neben der thermischen Ertüchtigung der gesamten Gebäudehülle auf nahezu alle Dachflächen und dem angrenzenden Parkhaus zur Erzeugung von elektrischem Strom aus Photovoltaik genutzt. Es wird angestrebt eine Gesamtleistung von 1,2 MW zu erreichen. Folglich ist ebenfalls die Modernisierung und Aufstockung der firmeneigenen Trafostation notwendig. Der hohe Solarstromanteil versorgt auch die primäre Energieversorgung für Heizen und Kühlen, welche nun maßgeblich mit Wärmepumpen sichergestellt wird.

Die Dachsanierung steht im Spannungsfeld aus energetischer Ertüchtigung der Bauelemente, Lastreserven des bestehenden Tragwerkes und Brandschutz. Dabei sollen gesunde, nachwachsende, recycelte oder recyclingfähige Baustoffe zur Anwendung kommen. Die Dachlandschaft soll zudem als 5. Fassade verstanden und grafisch ansprechend gestaltet werden. Die ehemaligen Gewächshausglasdächer der Hallen 7, 8, 9.1 wurden mit Polycarbonat Hohlkammerplatten ertüchtig und mit PV-Klebemodulen mit einer Leistung von 118 kWp bestückt. Die Dachsanierung der Halle 1 erhält wegen der unmittelbaren Lage zu den Bürogebäuden Knaubers eine spannungsvolle Grafik, welche dynamisch aus unterschiedlichen TPO Dachbahnfarbtönen, Laufwegen und Blitzschutzableitern gestaltet wurde. So findet die identitätsstiftende Wahrnehmung der neuen Verwaltung auf dem Dach ihre Fortführung. Wo lastseitig möglich werden Gründächer umgesetzt. Als Dämmstoff auf den Dächern wurde ein nachhaltiger PUR-Dämmstoff mit hohem Recycling Anteil gewählt. Die Halle 1 erhält ebenfalls PV-Klebemodule mit einer Leistung von rd. 120 kWp. Alle übrigen Dächer sollen ebenfalls aufgeständerte oder geklebte und damit sehr leichte PV Module erhalten.

Fassaden erhalten WDVS, vorgehängte Holz- oder Metallfassaden und kombinierte Polycarbonat Pfosten-Riegel-Fassaden mit Isolierverglasungen im erforderlichen energetischen KFW Standard. Die raumlufttechnischen Anlagen werden alle getauscht und bisher nicht ausreichend belüftete Bereiche ergänzt. Alle neuen technischen Anlagen sollen mit einer sinnvollen Gebäudeautomation gesteuert werden, um letztlich einen energiebewussten Betrieb der Gebäude sicherstellen und auch überwachen zu können.

 

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